Stellen Sie sich vor, ein Tourist schlendert am Samstagnachmittag durch die Zürich-City und ihm wird dummerweise dabei das Portemonnaie gestohlen. Für Behörden und Versicherungen braucht er einen Polizeirapport. Die Stadtpolizei Zürich, das drittgrösste Polizeikorps der Schweiz, hat aber von Freitag, 18 Uhr bis Montag, 7 Uhr geschlossen. Das ist nämlich seit dem 4. August 2025 so, weil da hat die Stadtpolizei die Öffnungszeiten ihrer sogenannten Regionalwachen aufgrund Personalmangel weiter eingeschränkt.

Oder noch ein schlimmeres Beispiel, eine Frau wird im Ausgang am Freitagabend Opfer eines Sexualdelikts, getraut sich aber niemandem etwas zu sagen, geht nach Hause. Am anderen Morgen möchte sie dann doch Anzeige erstatten und möchte dafür persönlich auf der Wache vorsprechen. Auch hier heisst es aber: Die Stadtpolizei Zürich, das drittgrösste Polizeikorps der Schweiz, hat von Freitag, 18 Uhr bis Montag, 7 Uhr geschlossen.

Das sind zwei Beispiele, für die weder der Online-Polizeiposten, noch die Notrufnummer 117 ein tauglicher Ersatz sind. Es kann nicht sein, dass man in der mit Abstand grössten Stadt der Schweiz von Freitag, 18 Uhr bis Montag, 7 Uhr nicht persönlich zur Stadtpolizei gehen kann, um eine Anzeige zu machen; und das auch nicht in der Regionalwache City in der Urania, umgangssprachlich Hauptwache genannt.

Zusammen mit meinem Fraktionskollegen Andreas Egli will ich mit dem Postulat 2025/343 den Stadtrat auffordern, zu prüfen, wie er mindestens für die Hauptwache bevölkerungsfreundlichere Öffnungszeiten anbieten kann. Der Gemeinderat hat dieses Postulat am 17. September 2025 grossmehrheitlich unterstützt und dem Stadtrat überwiesen. Dieser hat nun zwei Jahre Zeit, das Anliegen zu prüfen.